Die Schwarzerle (Alnus glutinosa L.) ...

... hat keine Angst vor nassen Füßen.

Alnus glutinosa L. ist ein häufiges Gehölz am Rand von Feldern, Waldrändern oder Lichtungen. Dabei beweist sie ihre besonderen Fähigkeiten dort, wo es feucht ist: Für eine gewisse Zeit kann der Baum eine Staunässe im Boden ertragen, bei denen andere Bäume längst aufgeben. Daher ist die Erle ein typischer Baum der Auenwälder "Erlenbruch". Zeitweise Überflutung ist jedoch auch ihre Sache nicht.

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Nah ans Wasser gebaut: Die Erle hat keine Angst vor nassen Füßen ... Anhand ihrer Rinde läßt sich die Schwarzerle auch im blattlosen Zustand leidlich erkennen.
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Die Rinde eines Baumes im mittleren Alters ... ... unterscheidet sich deutlich von der Rinde jüngerer Äste und Stämme.

Die Schwarzerle im System der Pflanzen

  • Abteilung Spermatophyta
  • Unterabt. Magnoliophytina [=Angiospermae, Bedecktsamer]
  • Klasse Magnoliatae [=Dicotyledonae, Zweikeimblättrige]
  • Unterklasse Hamamelididae
  • Ordnung Fagales
  • Familie Betulaceae

Die Schwarzerle (Alnus glutinosa L.) ist zusammen mit der Hainbuche Carpinus betulus L. einer der häufigeren Vertreter der Familie der Betulaceae oder Birkengewächse. Einige Botaniker zähen auch die Haselnuß Corylus avellena L. in diese Familie.

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Januar 2004: Männliche und weibliche
 Blütestände sind in Wartestellung..
Im Februar sind sie schon aufgeblüht.

Die Schwarzerle ist einhäusig und ihre Blüten sind eingeschlechtlich. Die männlichen und die weiblichen Blüten bilden walzenförmige Blütenstände. Die weiblichen Blütenstände sind deutlich kleiner als die männlichen.

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Nahaufnahme der männlichen Blütenstände ... ... und der weiblichen Blütenstände.

Da die Pflanzen windblütig sind, fehlen jegliche Schauorgane zur Anlockung von Bestäubern. Um die Windbestäubung zu gewährleisten, blüht die Erle früh im Jahr - 2004 war es schon Anfang Februar. Zu diesem Zeitpunkt können noch keine Blätter die Windbestäubung verhindern. Die Fruchtstände - "Erlenzapfen" genannt - geben zur Fruchtreife flugfähige Samen frei.

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Deutlich schauen die kleinen roten Narben
der Blüten aus den weiblichen
Blütenständen.
 
Weibliche Fruchtstände vom Vorjahr:
die kleinen flugfähigen Früchte sind
schon lange "ausgeflogen".
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Laune der Natur: Hier wird basal ein männlicher, distal ein weiblicher Blütenstand gebildet. Kälteeinbruch während der Blütezeit Ende Februar 2004..

(Fotos und Text: Dipl.-Biol. Ingo Schendel, 2004)